Der Schwarzdorn oder bekannt als Schlehe / Prunus spinosa, er gehört zu der Familie der Rosengewächse. -Sanfter Magenfreund
Er ist ein Strauch voller Gegensätze.
Die weißen Blüten symbolisieren Glück, Licht und das helle im Leben, die schwarze Rinde steht für Dunkelheit und Unglück. Aufgrund der schwarzen Rinde wird die Schlehe vielerorts auch Schwarzdorn genannt. Sie ist eng verwandt mit der Mandel und duftet während der Blütezeit sogar nach ihr. Auch wenn die Dornen nicht zum Pflücken einladen, lohnt sich der Aufwand. Denn sowohl Blüten als auch Beeren besitzen heilsame Eigenschaften.
Schlehenblüten helfen bei Verdauungsbeschwerden, Magenkrämpfen, Blähungen, Verstopfungen und Durchfall. Sie wirken leicht abführend und blutreinigend. Auch bei Nieren-und Gallensteinen, Fieber, Appetitlosigkeit und Erkrankungen der Atemwege sowie bei Husten und Erkältungen bringt der Tee aus den Schlehenblüten Linderung.
Die sauren Beeren wirken adstringierend, weshalb sie bei Magenbeschwerden und zur Kräftigung des Zahnfleisches eingesetzt werden. Sie enthalten reichlich Vitamin C und stärken das Immunsystem. Die beste Erntezeit ist nach dem ersten Frost. Durch die Kälteeinwirkung verlieren sie ihre Gerbstoffe und sie werden genießbarer und milder und sind nicht mehr so pelzig auf der Zunge. Man kann sie aber auch 24h einfrieren und hat so den gleichen Effekt erzielt. In den Kernen sind geringe Mengen des Blausäureglykosids; Amygdalin enthalten, die im Körper zu schädlicher Blausäure umgewandelt wird. Es verflüchtigt sich jedoch, beim Kochen und Backen.
Die Schlehenfrüchte können verwechselt werden mit der Heckenkirsche, die jedoch keine Dornen trägt. Die Blüten der Schlehe treten zusammen mit dem Blattaustrieb auf.
Schlehensaft
Hilft gegen Müdigkeit, Erschöpfung und stärkt das Immunsystem und regt zudem die Verdauung an. Ideal für den Herbst, um den kühleren Temperaturen zu strotzen.
3 kg Schlehenfrüchte
4 l Wasser
500 g Zucker oder Zuckerersatz (Honig)
Schlehen waschen und mit kochendem Wasser übergießen 24h ruhen lassen. Beeren abtropfen lassen, Wasser auffangen, erneut zum Kochen bringen und wieder 24h ruhen lassen. Das Ganze wiederholen und einen dritten Tag ziehen lassen. Dann durch ein Sieb filtern und mit Süßungsmittel noch einmal aufkochen und in saubere Flaschen abfüllen. Ich hatte noch eingefrorene Schlehdornbeeren aus dem letzten Jahr und das ist ein Gewinn, denn dieses Jahr 2021 ist kein Schlehenjahr, die Sträucher sind leer, dann hoffen wir auf eine reiche Ernte in 2022.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Weißdorn Crataegus monogyna (eingriffelig)
Crataegus laevigata (zweigriffelig)
Familie der Rosengewächse -Balsam fürs Herz
Weißdorn hat ahornähnliche Blätter mit Dornen am Gehölz und die Blätter sind das eindeutige Unterscheidungsmerkmal zu der lanzettähnlichen Blattform der Schlehe. Der Weißdorn wird dem Herz zugeschrieben auch in der Schulmedizin. Weißdorn kräftigt das Herz und hilft, Herzrhtytmus- und Blutdruckstörungen auszugleichen. Er soll die Kontraktionsfähigkeit des Herzens steigern, die Herzkranzgefäße erweitern und so dafür sorgen, dass der Herzmuskel besser mit Sauerstoff versorgt wird. Seine herzstärkenden Eigenschaften verdankt der Weißdorn den enthaltenen Procyanidinen und Flavonoiden. Zudem lindern seine Früchte Schlafstörungen und sind reich an Vitamin C.
Der Weißdornstrauch kann drei bis fünf Meter hoch wachsen und als Baum sogar bis zu zehn Metern. Er entwickelt drei- fünf lange Dornen. In Europa existieren etwa zwanzig verschiedene Weißdorn-Arten, von denen in unseren Breiten fast ausschließlich der Eingriffelige – und der Zweigriffelige Weißdorn vorkommen. Während der eingriffelige Weißdorn oval geformte, drei bis fünffach gelappte Blätter hat und die Blüten nur einen Griffel ausbilden, zeichnet sich der Zweigriffelige Weißdorn durch stets dreifach gelappte Blätter und zwei- oder dreigriffelige Blüten aus. Beide Arten können gleichermaßen verwendet werden.
Aus den kleinen, säuerlichen-herben Früchten kannst du Tee, Kompott, Saft oder Sirup zubereiten. Da die Früchte sehr mehlig schmecken, eigenen sie sich für Marmeladen nur in Kombination mit anderen Früchten, wie Äpfeln, Quitten oder Beeren. Die Blüten lassen sich für Tee und süße Desserts verwenden.
Weißdorn-Konfekt
200 g Weißdornfrüchte
300 g Äpfel, Birnen oder Quitten
350 g Zucker oder Zuckerersatz
2 Zimtstangen
Bitterschokolade
Weißdornfrüchte waschen in einem Topf mit Wasser bedecken und zusammen mit einer Zimtstange weich kochen. Durch ein Sieb passieren. Die anderen Früchte vierteln, entkernen mit der zweiten Zimtstange und etwas Wasser ebenfalls weich kochen. Mit dem Weißdornmus und dem Zucker/Zuckerersatz vermischen und unter Rühren aufkochen. Das Mus einen Zentimeter dick auf Backpapier streichen und bei 40 bis 50 °C im Ofen mit einem Spaltbreit geöffneter Ofentür oder Dörrautomaten trocknen lassen. Die Zubereitung ähnelt der Fruchtleder Herstellung. Mit einem Messer in kleine Vierecke schneiden und mit geschmolzener Bitterschokolade bestreichen.
Ausprobieren geht über studieren.