Emblem König Charles III
4 Wappenpflanzen
Edwards Krone in royalem Blau, die schwungvoll in einem Rot umrankt wird. Sir Joanny Ellis hat das Emblem kreiert und heute ziert es jedes Kitsch Objekt in Großbritannien.
Wir reisen auf die britischen Inseln und lassen uns den Duft der englischen Rose um die Nase wehen und uns von der schottischen Distel kratzen, finden ein dreiblättriges Kleeblatt aus Irland und erfreuen uns an der Frühlingsbotin, der Narzisse aus Wales. Es ist in der Tat enorm spannend, welche Pflanzen hier geadelt werden, welche Symptomatik sie seit Jahrhunderten mit sich herumschleppen und welche Heilwirkung sie haben. Here we go. Es zeigt Charles Naturliebe und er engagiert sich für Homöopathie, was auf Belächelung durchaus stößt. Gehen wir auf die Reise.
Rose von England
Sie ist die Krone. Sie trägt mit Stolz und Würde den Titel “Königin” Schon die Römer ließen Rosen regnen, die Perser salbten sich mit dem Öl und seit dem 13 Jhd ist sie in den Gärten Mitteleuropas zu finden. Sie ist die Blume Marias und im Mittelalter wurde sie als Kunst entdeckt. Sie trägt ein stechendes Gewand und für die Scheiterhaufen verwendete man Heckenrosen Holz. Walahfrid Strabo 807 am Bodensee geboren schrieb:” Pflücke Rosen im Streit und brich Lilien im glücklichen Frieden”.
Die Rosenkriege, so kann ein Rosengarten ein Schlachtfeld sein. Die weiße Rose steht für das Haus York und die Rote Rose für das Haus Lancaster. Sie ist aber auch ein Symbol der Liebe und es gibt 3000 Arten. Kräftige Wurzeln verankern sich im Boden, wie der Stammbaum des Adels. Sie grenzt sich von anderen ab und besitzt so die Eigenschaften des Würdenträgers.
Alle Wildrosen können gleich benutzt werden. Hildegard von Bingen schrieb:” Sammle sie bei Tagesanbruch, lege sie auf die Augen, sie machen dieselben klar”.
Heilkundlich betrachtet, wirkt sie, um nur einiges zu benennen, hartnäckig und hilft gegen Fieber. Ein Rosen Aufguss wirkt gegen Blasen- und Nierenbeschwerden, sie sind wohlschmeckend und durstlöschend, wundheilend und antiseptisch. Ziehe die Blüten in Öl aus und verwöhne dich damit, sie mindert Fältchen, hilft gegen Herpes, heilt Narben oder die Gürtelrose. Sie wirkt nerven- und herzstärkend und ist stimmungsaufhellend. Die Hagebutten im Herbst sind die Powerkugeln 800 mg Vitamin C /100g Frucht enthalten sie. Das Pulver wirkt gegen Gelenkrheumatismus und der Rosensirup Duft öffnet Herz, Seele und Geist. Für 1kg Rosenöl benötigt man 3.4 Tonnen Blütenblätter, dies benötigt 800-1000 Arbeitsstunden und im Öl sind 400 Bestandteile enthalten, also durchaus königliche Attribute. Die Untertanen nehmen die Blüten und verzieren und versüßen ihre Speisen, was durchaus sehr schmackhaft ist.
Schottische Distel
Sie ist die älteste Nationalblume und zwar hat sie diesen Ehrentitel schon vor über 500 Jahren bekommen. Seit 1770 ziert sie Silbermünzen und Wappen. Im 19 Jhd gab es ein Orakel. Die Mädchen legten Zweige unter die Kopfkissen ihrer Auserwählten und trieb dieser aus, blühten die Ausgewählten für ihr Leben.
Allerdings gibt es auch einen Gottes Fluch, der Acker soll Dornen und Disteln tragen. Es ist ein Fingerzeig auf das Königreich. Umstritten ist, welche Distel es genau ist, Die Schottische Distel oder Baumwolldistel genannt Onopordum acanthium Ono der Esel pordum = Blähung acanthium= stachelig, die Eseldistel, die dem Esel half gegen Blähungen. Die Distel signalisiert Abwehr. Man kann sie in allen Teilen verspeisen, trotz ihrer Stacheligkeit. Die jungen Blätter in Salz einlegen und danach kochen. Die Blüten können ein Safran Ersatz sein, die feinen Röhrenblüten zieren Salate und färben gleichzeitig. Wurzeln und Samen geröstet, ergeben eine delikate Speise. Die Wurzeln helfen gegen einen entzündeten Kiefer und ein heißer Aufguss hilft gegen rheumatische Gelenke. Auch gegen Kopfschmerz, Pest, Krebs, Schwindel und Gelbsucht war sie ein Heilmittel. Man sagte, auch kahlen Köpfen wachsen wieder die Haare. Es ist eine willensstarke Pflanze, die symbolisch das Tagesgeschäft eines Königs darstellt.
Irisches Kleeblatt
St. Patrick ist einer der berühmtesten Schutzheiligen Irlands. Laut der Legende brachte er das Christentum auf die Insel, machte das Kleeblatt (Vater, Sohn, Heiliger Geist) zu einem Mode Statement und befreite Irland von der Schlangenplage. Seit 1675 ist das Kleeblatt auf Münzen zu finden und seit 1681 gibt es Sankt Patrick’s Day. 1726 wurde dies von einem Botaniker niedergeschrieben. Man sagt, wenn man gestossenen Klee über die Augen reibt, kann man die Feen Inseln sehen. Er verkörpert auch das Lebensalter= junges Mädchen, Mutter, weise Frau. In der Medizin benutzte man ihn zur Erfrischung des Atems. Und in der Zeit großer Hungersnöte aß man ihn. Die Zahl drei ist magisch in Zaubersprüchen.
Der Klee verbreitet gute Laune, er ist Botox von innen. Er entlastet die Haut und die Lymphe spült es aus. Er wirkt zellschützend, Tumor hemmend, Cholesterin senkend und macht geschmeidige Gefäße. Der Klee steht für langes Leben, was man bei den weiblichen Hoheiten, der Queen Viktoria und Elisabeth II sehen konnte. Das Lebenselixier war eine Tinktur aus Klee, Melisse, Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Wermut. Der Klee steht als Glückssymbol und für Fruchtbarkeit. Was man in Königshäusern immer braucht, damit die Monarchie weiterlebt.
Narzisse on the Wales
Die Nationalblume von Wales.
Das betäubende, ausdauernde und erhabene Leuchtende Seit 1884 gibt es eine Narzissen Konferenz. 1898 bekommt die attraktivste Narzisse Preise verliehen.
Sie ist die Krone der Könige, sie gehört zur Gattung der Amaryllisgewächse und besitzt Alkaloide, ein Gift gegen Fraßfeinde. Das Alkaloid Galantamin wird in Wales zur Behandlung von Alzheimer eingesetzt und hoffen wir, dass sich der König daran erinnern vermag.
Sie ist die Auferstehung und Wiedergeburt und sie blüht zu Ostern.
Tag der Narzisse – und des Lauchs
Am 1. März ist St. David’s Day, der nationale Feiertag in Wales. Was trägt der traditionsbewusste Waliser an diesem Tag im Knopfloch? Eine Narzisse. Oder eine Stange Lauch. Aber wieso eigentlich?
Beide, Lauch (leek) und Narzisse (daffodil) gelten als Symbole des Landes ganz im Westen. Man muss kein Botaniker sein, um zu erkennen, dass sie Zwiebelgewächse und somit sehr weitläufig miteinander verwandt sind. Ursprünglich hat der Lauch, schon lange heimisch auf den Britischen Inseln, die älteren Rechte: Einer Legende nach wies ein walisischer König im 7. Jahrhundert seine Mannen an, Lauchstangen am Helm anzubringen, damit er sie während einer Schlacht besser von den Gegnern unterscheiden könne. Klingt, unter uns gesagt, nicht sehr glaubwürdig, denn wie befestigt man eine Lauchstange so, dass sie Schlachtgetümmel übersteht? Wie dem auch sei, spätestens im 16. Jahrhundert galt der Lauch als typisch walisisch, das lässt sich bei Shakespeare nachlesen. Und auch viele traditionelle Gerichte der Küche in Wales enthalten „leek“.
Zusammengefasst:
Die Rose steht für Liebe, aber auch für Krieg und ist die Pflanze, die den König umschmeichelt für Körper, Seele und Geist.
Die Schottische Distel begegnet uns als Zeichen für Zähigkeit, Willenskraft und Ausdauer und hat früher gegen mächtige Krankheiten geholfen.
Der Klee aus Irland ist ein Glückssymbol mit Abo aufs ewige Leben.
Die Waliser Narzisse warnt den entthronen Herrscher vor zu viel Eitelkeit und erinnert an die Sterblichkeit aller irdischen Genüsse.
God save the Nature and the King
Abschließend sei zu erwähnen, was auf einem anderen Blatt geschrieben wird, die Pflanzen auf der Einladungskarte. Dort waren das Efeu, die Eiche, der Weißdorn, Erdbeeren, Kornblumen und Glockenblumen.
Angela Alter