Sanikel
Sanicula europae
Das Hoalablattl
Bruchkraut, Heil aller Schäden, Heildolde, Sanigl
CHARAKTER
Sanikel ist eines der ältesten Wundheilungsmittel Europas. Sanicula kommt vom lateinischen Wort sanare, was “Heilen” bedeutet. Auch die Namen “Heil aller Schäden” “Heildolde” und „Hoalblattl“gehen auf die altbewährte Anwendungsmöglichkeit zurück. Hildegard von Bingen empfahl den ausgepressten Saft des Sanikelkrautes bei Wunden und einen Sanikelkraut Tee bei Magenbeschwerden Paracelsus lobte Sanikel als Heilpflanze bei Wunden und Knochenbrüchen und empfahl ihn mit Beinwell und Frauenmantel als Wundtrank bei inneren Wunden. Besonders bei Leistenbruch sagt man Sanikel Salbe hervorragende Erfolge nach.
Alpine Volksmedizin
In der alpinen Volksmedizin wird Sanikel entsprechend der Tradition am häufigsten bei Wunden und Hauterkrankungen eingesetzt. Die Salbe und der Tee vom Sanikelkraut und der Wurzel werden als hervorragende Heilsalbe beziehungsweise als Umschlag bei Wunden, Geschwüren, Quetschungen, Hautausschlägen und Entzündungen empfohlen. Daneben wird Sanikel vor allem als Salbe bei Leisten-und Beinbrüchen angeraten. Der Sanikel gilt aber auch, wie bereits erwähnt, auch als Heilmittel im Verdauungstrakt. Das Kraut wird als Tee zur Anregung des Appetits und zur Verdauung verwendet.
Aus der Forschung
Relevante Wirkstoffe im Sanikelkraut sind Saponine, Gerbstoffe und Flavonoide. Dem Gesamtextrakt aus dem Kraut konnten bei Husten auswurffördernde, antibakterielle, antivirale und pilzhemmende Wirkungen bestätigt werden. Es konnten sogar Wirkungen gegen Influenzaviren nachgewiesen werden, wobei hier die Saponine verantwortlich sein könnten. Die Kommission E empfiehlt Sanikelkraut bei leichten Infektionen der oberen Atemwege. Die adstringierenden Effekte machen die Haut und Schleimhäute unempfindlicher gegen äußere Reizungen und die antimikrobiellen Effekte erklären den Ansatz bei der Anwendung bei der Wundversorgung.
Tagesdosierung: 3 x täglich 2 Teelöffel
(2 g)des getrockneten Krautes
Keine Einschränkungen bekannt
Sammelzeitpunkt: Das Kraut wird zur Blütezeit im Mai und Juni, die Wurzel im Frühjahr oder Herbst gesammelt.
Sanikelkraut ist auch in Apotheken erhältlich.
Angela Alter
Bruchsalbe
Zutaten:
10g Beinwellwurzel, 10g Sanikelkraut, 90ml Olivenöl, 10 g Bienenwachs
Zubereitung: Die Beinwellwurzel zusammen mit dem Sanikelkraut, Bienenwachs und dem Olivenöl in einem Topf leicht erwärmen und über Nacht stehen lassen., Am nächsten Tag das Ganze nochmals erwärmen und in flüssigem Zustand in Tiegel abfiltrieren.
Anwendung: 2 mal täglich aufgetragen, es eignet sich die Salbe bei geröteter Haut sowie bei Prellungen. Früher verwendete man die Salbe zur Unterstützung bei Knochenbrüchen.
Ich liebe Salben und Cremes selber herzustellen. DIY