Hagebutten sind ein natürlicher Vitamin-C Lieferant. Sie enthalten 20x soviel Vitamin-C wie Zitronen und jetzt im Herbst sind diese Polster gerade gut zur Vorbereitung für die kalte Jahreszeit, um sein Immunsystem zu stärken. Die Hagebutten sind die Früchte der Wildrosen.
Die Heckenrosen /Rosa canina oder Hundsrose genannt, sind die klassischen Hagebutten der Wildrose. Die Apfelrose, die auch Kartoffelrose / Rosa rugosa genannt wird, haben die gleichen Eigenschaften, sie haben sogar mehr Fruchtfleisch. Wenn man sie heilkundlich nutzen möchte, sollte man auf die Wildformen zurückgreifen. In diese Sparte passt noch die Rose rubiginosa, die Weinrose oder Schottische Zaunrose. Sie bildet reichlich scharlachrote Früchte. Sie verströmt ein angenehmes Aroma und nicht nur über die Blüten sondern auch über das Laub, der an Wein und Äpfel erinnert. Die Blüte der Rose rubiginosa hat einen wunderbaren Rosaton, der zur Mitte der Blütenblätter eine weiße Nuance nimmt und die Staubgefäße im Zentrum prächtig hervorhebt. Gerne besuchen Bienen und Hummeln die Blüten und finden reichlich Nahrung. Sie wuchert zu einer undurchdringlichen Rosenhecke wie aus dem Märchen Dornröschen. Mit ihren hakenartigen und zahlreichen Stacheln gehört sie zu den wehrhaftesten Wildrosen. Im September erscheinen ihre eiförmigen Früchte, die Hagebutten, sie findet großen Nutzen in der Herstellung von Wildrosenöl, Marmelade oder auch als Pulver gemahlen. Es gibt keine giftigen Rosen und daher auch keine giftigen Hagebutten. Die Wildrosen haben einen höheren Wirkstoffgehalt. Die Rosa canina/ Heckenrose blüht in der Regel nur einmal im Jahr und zwar im Juni, sie hat wunderschöne, blass rosane Blüten. Wobei man durchaus im Herbst noch hier und da eine vereinsamte Blüte entdecken kann. Der Name bedeutet Hag für Hecke und Butte für Fässchen und wir könnten sie auch Heckenfässchen nennen.
Rose canina
Hier noch etwas besonderes:
Rosa pimpinellifolia
Bildet als einzige Rose schwarze Hagebutten. Sie können frisch gegessen werden und sind süßlich! Blüht noch im Mai reinweiß mit 5cm großen Blüten.
Die Hagebutte ist eine heimische Frucht mit dem höchsten Vitamin-C Gehalt und die Früchte stärken uns mit ihrer Kraft über den Winter. Wir schützen uns so vor Erkältungen und stärken das Immunsystem. Man kann sie auch roh auf dem herbstlichen Spaziergang oder Wanderung verzehren und bekommt so frisches Vitamin-C. Man sollte noch knackige Früchte zum Verzehr auswählen. Die Kerne entfernen, sie sind mit feinen Härchen überzogen und würden im Hals jucken oder kratzen, böse Buben haben daraus das Juckepulver hergestellt.
Hagebuttentee:
Frische Hagebutten kleinschneiden mit Kernen und in einen Teefilter geben, damit die Härchen nicht getrunken werden und 10 Minuten ziehen lassen. Die Kerne haben eine entgiftende Wirkung, weil sie leicht harntreibend wirken. Gekaufte Teebeutel mit Hagebutten sind nicht empfehlenswert, denn in diesen Teebeuteln ist kaum Hagebutte enthalten. Meistens ist Hibiskus wegen der schönen rote Farbe in den Beuteln zugegeben. Ein klassischer Hagebuttentee ist nicht rot eher leicht rosa. Hibiskus kann den Magen reizen, insofern lieber die Finger von gekauften Hagebuttentees lassen.
Das Vitamin-C wird durch das heiße Wasser nicht zerstört, denn Hagebutten haben soviele Flavonoide, dass sind Begleitstoffe, die verhindern, dass das heiße Wasser den Vitamin-C Gehalt abbaut, deswegen ist in einem selbsthergestellten Hagebuttentee noch sehr viel Vitamin-C enthalten. Auch in einer Hagebuttenmarmelade oder Hagebuttenmus ist noch ein hoher Vitamin-C Gehalt. Außer dem Vitamin- C findet man in der Hagebutte noch einen anderen Wirkstoff, Galactolipid, dieser wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend auf die Gelenke, ganz besonders bei Arthrose. Galactolipid ist allerdings hitzeempfindlich, d.h. bei einer Temperatur von über 40 Grad ist kein Galactolipid mehr vorhanden. Deswegen entweder frisch verzehren oder trocknen, damit man es das ganze Jahr nutzen kann. Aber nicht über 40 Grad in einem Dörrgerät trocknen und danach pulveresieren. Dieses Pulver kann man das ganze Jahr einnehmen, jeden morgen und jeden abend einen Teelöffel ins Essen einrühren. Z.B. in einem Apfelkompott. im Müsli, Joghurt, Smoothie und immer kalt einrühren. Regelmäßig sollte man das Pulver essen, denn die Wirkung spürt man erst nach 4-5 Wochen. Die Gelenke werden deutlich beweglicher und schmerzen nicht mehr so stark aber der verschlissene Knorpel kann natürlich nicht wieder regeneriert werden. Man braucht bei dieser Kur Geduld.
Zusammenfassend:
Wenn man also die Hagebutte zur Gelenkschmerzlinderung einsetzten möchte, sollte man das Hagebuttenpulver kalt einrühren, denn durch die Hitze wird das Galactolipid zerstört. Will man die Hagebutte, wegen ihres Vitamin-C Gehaltes einnehmen, kann man Tee trinken oder auch das Hagebuttenpulver nehmen, denn in beiden ist noch Vitamin-C enthalten.
Hagebuttenpulver:
Weiche Hagebutten, entweder durch Frost, einfrieren oder dampfgegart werden die Früchte weich, allerdings nicht über 40 Grad,
klein schneiden, die Kerne entfernen oder belassen, (denn durch das Mahlen und filtern trennt man das Pulver von den Kernen leichter), durch die Flotte Lotte drehen und die Masse schonend trocknen, Ist die Masse getrocknet in einer Mühle das Fruchtfleisch pulveresieren und die Kerne durch ein Sieb von dem Pulver trennen. Von den Kernen kann man einen Kernlesstee herstellen.
Wildfrucht-Salz
Dieses Hagebuttensalz bringt Vielfalt in die naturnahe Küche und bereichert Gerichte durch seinen hohen Vitamin C -Gehalt.
Erforderlich sind:
50g grobes Steinsalz
100g Hagebuttenpulver
1 Tl Paprikapulver
1 Tl Pfeffer
1 unbehandelte Zitrone
Hagebutten halbieren, von den Kernen befreien und entweder an der Luft oder im Dörrautomaten trocknen oder im Backofen schonend (nicht über 40 °C ) trocknen. Anschließend im Mixer (Schlagmesser einer alten Kaffeemühle z.B.) zu feinem Pulver verarbeiten. 100g Pulver werden benötigt.
Zitronenschale abreiben und mit den anderen Zutaten vermengen. Kurze Zeit nachtrocknen lassen und im verschlossenem Schraubglas aufbewahren. Das aromatische Hagebuttensalz ist trocken gelagert ein Jahr vewendbar und eignet sich für Nudel-und Wildgerichte sowie Eintöpfe.
Hagebuttenkernöl:
Kosmetisch wirkt das Hagebuttenkernöl für die reifere Haut zellregenerierend und versorgt die Haut mit wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin-C. Das Öl wird für die reifere Haut verwendet sowie als Narbenöl und Pflege bei Schwangerschaftsstreifen. Die Hagebuttenkerne werden im Kaltverfahren von einer Ölpresse ausgepresst.
Einen guten immunstarken Start in den Herbst und kommenden Winter ohne Gelenkschmerzen und einen wunderschönen Teint.